Positive Leadership glaubwürdig und wirksam etablieren

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Positive Leadership glaubwürdig und wirksam etablieren
Wie Sie Positive Leadership glaubwürdig und wirksam etablieren


Haltung statt Hype – Wie Sie Positive Leadership glaubwürdig und wirksam etablieren

„Das klingt alles schön – aber ich glaube erst dran, wenn ich’s erlebe.“

Manchmal sind es die leisen Sätze, die am lautesten nachhallen. Vielleicht haben Sie auch schon solche Worte gehört – in einem Teammeeting, zwischen Tür und Angel oder im Rückblick auf eine Veränderungsmaßnahme. Dieser kleine Zweifel bringt eine große Wahrheit auf den Punkt: Führung wirkt nicht durch PowerPoint-Folien, verbale Ankündigungen oder Leitbilder. Sie wirkt, wenn Menschen im Alltag erleben, dass Worte und Taten übereinstimmen.

Gerade im Gesundheitswesen ist diese Glaubwürdigkeit entscheidend. In einer Klinik mit überlasteten Teams, in einer Praxis mit knappem Personal oder in einem Pflegedienst am Limit: Mitarbeitende spüren sehr genau, ob ein neuer Führungsansatz nur verkündet wird, ob er tatsächlich gelebt wird und was sie davon haben. Positive Leadership ist in diesem Sinne kein Hype, sondern eine Haltung, die trägt. Die Frage ist nur: Wie gelingt es, diese Haltung glaubwürdig und wirksam zu etablieren? Oder anders gesagt: Was kommt für die Mitarbeitenden dabei raus?

Positive Leadership beginnt bei der Führungskraft selbst

Stellen Sie sich eine Szene vor: Ein Chefarzt spricht mit leuchtenden Augen über „Führung auf Augenhöhe“. Doch währenddessen wirkt er gehetzt, unterbricht andere und schweift mit den Gedanken ab. Was bleibt beim Team hängen? Nicht seine Worte – sondern das Missverhältnis zwischen Anspruch und Auftreten.

Positive Leadership zeigt sich zuerst in der inneren Haltung. Wer authentisch führt, muss nicht fehlerfrei sein. Viel wichtiger ist, ob das eigene Verhalten stimmig ist: ob Werte benannt und im Alltag erkennbar gelebt werden. Vielen Führungskräften wird in diesem Moment klar, wie wichtig Selbstführung ist. Denn wie wollen Sie Ihr Team zu Klarheit und Stärke führen, wenn Sie selbst innerlich getrieben sind? Und genau hier ist häufig das Problem: Wer Andere führen will, muss zuerst sich selbst führen (können). Mitarbeitende haben dafür feine Antennen: stimmen Wort und Verhalten bei meiner Führungskraft überein? Wenn ja, super. Wenn nein, hat die Führungskraft ein Problem. Und das Unternehmen auch.

Vielleicht ertappen Sie sich gerade bei der Frage: Was heißt Positive Leadership für mich persönlich? Ist es die Fähigkeit, Vertrauen zu schenken? Den Mut, auch einmal Fehler einzugestehen? Oder die Haltung, Menschen gerade in schwierigen Zeiten Stabilität zu geben? Wer diese Fragen ehrlich für sich beantwortet, legt den Grundstein für glaubwürdiges Leadership.

Dabei gilt: Führung beginnt innen. Wer das eigene Selbstmanagement pflegt, gewinnt eine Klarheit, die sich unmittelbar auf das Team überträgt. Mehr dazu finden Sie in meinem Blogartikel Selbstmanagement für Positive Leadership im Gesundheitswesen.

Positive Leadership beginnt bei der Führungskraft selbst
Durch Positive Leadership zu einer authentischen Führungskraft (Foto: Olly, Pexels)

Wirkung zeigen durch konkrete Alltagshandlungen

Eine Pflegedienstleitung hat mir kürzlich erzählt: „Ich nehme mir jeden Morgen zehn Minuten für die Mitarbeiter, um einfach da zu sein – zuhören, nachfragen, nichts planen.“ Für Außenstehende mag das unbedeutend wirken. Doch für das Team macht genau dieser Moment den Unterschied: Es fühlt sich gesehen.

Positive Leadership wird nicht in Leitbildern sichtbar, sondern in den kleinen Handlungen, die Tag für Tag ein Klima erschaffen, in dem Mitarbeiter aufblühen. Auch in stressigen Zeiten. Ein ehrliches Danke nach einer anstrengenden Schicht, ein offenes Ohr, wenn jemand Sorgen hat, eine Rückmeldung, die nicht demotiviert, sondern stärkt – solche Gesten prägen Kultur.

Vielleicht überlegen Sie gerade, welche Routinen in Ihrem Führungsalltag stärkend wirken. Sind es kurze Gespräche, in denen Sie bewusst Anerkennung aussprechen? Oder kleine Rituale, die Ihr Team daran erinnern, dass auch Erfolge zählen? Eine Stationsleitung führt etwa jede Woche eine Runde „Erfolgsmomente“ ein: Jede Person erzählt, was gelungen ist. Anders gesagt: what went well? Das kostet zehn Minuten, verändert aber das Klima nachhaltig.

In solchen Routinen liegt der Schlüssel. Sie sind die sichtbaren Beweise, dass Führung nicht nur von Vorhaben lebt – sondern vom Vorleben.

Vertrauen aufbauen durch Konsequenz und Transparenz

Im Gesundheitswesen entstehen Erwartungen fast im Sekundentakt. Und Sie als Führungskraft wissen, dass Mitarbeitende Sie aufmerksam beobachten: Halten Sie sich an das, was Sie ankündigen? Oder sind es nur leere Worte? Positive Leadership zeigt sich nicht in großen Reden, sondern in der Konsequenz, mit der kleine Zusagen eingehalten werden.

Ein Praxisleiter hat seinem Team wöchentliche Feedbackgespräche versprochen. Schon in der zweiten Woche hat er gemerkt: Der Alltag holt ihn ein. Er entschied sich, offen zu sagen: „Ich habe es verpasst – aber ich bleibe dran.“ Die Wirkung dieses Eingeständnisses ist viel stärker als ein verschwiegenes Versäumnis. Denn es zeigt Ehrlichkeit. Und genau diese Ehrlichkeit baut Vertrauen auf.

Transparenz bedeutet auch, Rückschläge nicht unter den Teppich zu kehren. Wenn ein Veränderungsprozess ins Stocken gerät, wenn Pläne scheitern, spürt Ihr Team, wie Sie reagieren. Positive Leadership heißt dann, offen zu benennen, was nicht funktioniert – und die Bereitschaft zu zeigen, daraus zu lernen. Um es banal auszudrücken: Wir feiern Fehler, denn genau diese Fehler bieten für uns die Chance, daraus zu lernen und besser zu werden.

Vielleicht erinnern Sie sich an eine Situation, in der Sie etwas versprochen haben. War es die Konsequenz, die Vertrauen aufgebaut hat? Oder war es vielleicht das offene Eingeständnis, dass Sie einen Weg anpassen mussten? In beiden Fällen entscheidet nicht Perfektion, sondern Authentizität darüber, ob Vertrauen wächst oder bröckelt.

Vertrauen aufbauen durch Konsequenz und Transparenz
Vertrauen durch Positive Leadership im Team stärken (Foto: Tung Lam, Pixabay)

Fazit – Impuls zum Weiterdenken

Haltung ist kein Schlagwort. Sie ist wie ein innerer Kompass, der Ihnen auch dann die Richtung weist, wenn der Alltag rau wird. Positive Leadership im Führungsalltag glaubwürdig umzusetzen bedeutet, dass Ihre Werte nicht in Leitbildern verstauben, sondern in Gesprächen, Entscheidungen und kleinen Gesten lebendig werden.

Ihr Team wird sich nicht fragen: Kann meine Führungskraft Positive Leadership definieren? Es wird fragen: Erlebe ich es – Tag für Tag?

Vielleicht haben Sie schon eine Idee, welchen Schritt Sie morgen gehen könnten. Ein kurzes Gespräch, ein bewusst ausgesprochenes Dankeschön, eine Entscheidung mit Klarheit – kleine Zeichen, die große Wirkung entfalten. Denn Glaubwürdigkeit entsteht nicht im Vortrag, sondern in den Momenten, in denen Ihr Team spürt: Es ist ernst gemeint.

Der erste Schritt ist, innezuhalten. Der zweite, bewusst zu entscheiden, welche Werte Sie sichtbar machen. Wenn Sie den dritten gehen möchten – lassen Sie uns sprechen, wie Sie Positive Leadership in Ihrem Führungsalltag fest verankern können.

Denn am Ende sind es nicht die Ankündigungen, die bleiben – sondern die kleinen, verlässlichen Schritte, die Ihr Team wirklich erlebt.

Ludger Dabrock

Ludger Dabrock

Für mich geht es immer um Menschen. Und um positive Führung, die für Ergebnisse sorgt. – Mit einem Konzept, das auf die konkrete Situation in Ihrem Unternehmen maßgeschneidert ist und das Sie sofort umsetzen können.
 
Sicher. Positiv. Führen.