Was, wenn wir aufhören, Menschen in Schablonen zu pressen?
Die Frage ‹Was wäre, wenn wir aufhören würden, Menschen passend zu machen?› hat Dr. Markus Ebner auf dem Kongress ‹Tomorrowmind› im November 2023 in Wien gestellt.
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber bei mir löst diese Frage viele Gedanken aus. Gerade im Hinblick auf starre Rollenmodelle und veraltete Prozesse in Besetzungsverfahren. Und das Spannende ist, die Antworten darauf haben einen großen Einfluss auf Beziehungen und Teambildung für jedes Unternehmen.
Setzen Sie neue Maßstäbe. Brechen Sie starre Strukturen auf und schaffen Sie ein Arbeitsumfeld, das Diversität begrüßt. Den Vielfalt verbindet. Der Aufwand lohnt sich. Versprochen!
Traditionelle Rollenmodelle: Wie Mitarbeiter oft in Schablonen gepresst werden
Auch im digitalen Zeitalter herrscht in vielen Unternehmen noch ein starker Anpassungsdruck. Mitarbeiter müssen einem bestimmten Ideal entsprechen und sich in starre Rollenbilder pressen.
Doch was würde passieren, wenn wir diese alten Denkmuster aufbrechen? Wenn wir stattdessen die Stärken jedes Einzelnen identifizieren, anerkennen und fördern würden? Was hätte das für Folgen? Wer würde profitieren?
Konformität als Standard: Warum viele Unternehmen Anpassung über Authentizität stellen
Konformität ist in vielen traditionellen Unternehmen noch tief verwurzelt. Sie verspricht Stabilität und Ordnung. Werte, die gerade in unsicheren Zeiten wie diesen wichtiger denn ja erscheinen.
Doch in der Realität schränkt Konformität die Teams oft ein. Wie eine Schablone eben, die alles schön beisammen hält, aber auch verhindert, dass eine Entwicklung stattfinden kann. Ein Wachsen. Das kreative Potential der Mitarbeiter liegt brach. Innovationen und unkonventionelle Ideen bleiben auf der Strecke.
Führungskräfte, die ihren Fokus zu stark auf Anpassung richten, übersehen oft die individuellen Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter. Sie wollen das Meiste aus den Mitarbeitern rausholen, anstatt das Beste in ihnen zu entfalten. Doch anstatt das Unternehmen zu stärken, schränkt ihr Führungsverhalten ein. Sowohl die Innovationskraft des Unternehmens als auch den individuellen Beitrag der Mitarbeiter. Das ist schade – aber auch leicht zu ändern.
Positive Psychologie im Arbeitsalltag: Die Vorteile einer Kultur, die auf Stärkenorientierung basiert
Positive Psychologie im Arbeitsalltag bedeutet, Mitarbeiter zu motivieren, sich auf ihre Stärken zu konzentrieren und sie weiterzuentwickeln. Dieser positive Führungsstil fördert das Wohlbefinden der Mitarbeiter und trägt zu einem Arbeitsumfeld bei, in dem sich die Mitarbeiter frei entfalten und aufblühen.
Führungskräfte, die gezielt die Stärken ihrer Mitarbeiter erkennen und fördern, erreichen zwei Dinge gleichzeitig:
- Der Mitarbeiter hat das Gefühl, dass er seine natürlichen Fähigkeiten einbringen kann. Dadurch ist er motivierter und engagierter.
- Und das Unternehmen selbst profitiert direkt von der Steigerung der Effektivität und Effizienz der Mitarbeiter.
Das zeigt deutlich, dass es an der Zeit ist, die starren Strukturen der Vergangenheit aufzubrechen und eine Arbeitsumgebung zu gestalten, die Vielfalt begrüßt und schätzt. Seien Sie ein guter Gärtner, der seine Pflanzen hegt und pflegt. Der dafür sorgt, dass sie immer genug Wasser und Licht haben. Dann können Sie sich an ihrem Wachstum erfreuen.
Stärkere Mitarbeiterbindung: Wie Authentizität langfristig die Fluktuation reduziert
Eine der größten Herausforderungen derzeit und in Zukunft für Unternehmen ist die Mitarbeiterbindung. Nicht nur im Gesundheitsbereich. Authentizität und eine stärkenorientierte Unternehmenskultur können dazu beitragen, die Fluktuation zu reduzieren und die Bindung der Mitarbeiter zu stärken.
Denn Mitarbeiter, die ihre Talente, Möglichkeiten im Job einbringen können, fühlen sich wertgeschätzt und sind motivierter. Und das hat nicht nur eine direkte Auswirkungen auf die Leistung, sondern führt auch zu einer höheren Mitarbeiterbindung.
Denn: Menschen, die das Gefühl haben, sich in Unternehmen entfalten zu können, bleiben nachweislich länger. Das bedeutet im Umkehrschluss: Weniger Kosten für die Rekrutierung und Einarbeitung neuer Mitarbeiter.
Und vergessen Sie nicht die Strahlkraft Ihrer Mitarbeiter nach außen. Ein Unternehmen, das für seine offene Kultur bekannt ist, zieht Talente an und das stärkt seine Position im Wettbewerb um Fachkräfte.
Weg von der Anpassung – hin zu mehr Freiheit
Ich glaube, es steht außer Frage, dass die Anpassung an starre Rollenmodelle nicht mehr zeitgemäß ist. Moderne Unternehmen setzen auf Freiheit und Flexibilität, um das volle Potential ihrer Mitarbeiter zu entfalten.
Führungskräfte, die auf Vertrauen und Flexibilität setzen, schaffen ein Umfeld, in dem sich Mitarbeiter voll einbringen. Dabei sind flexibles Arbeiten, klare Kommunikation und ein offener Umgang mit Fehlern entscheidende Bausteine. Allerdings: Voraussetzung dafür ist, dass es eine klare kommunizierte Strategie und gemeinsame Ziele gibt. Ist das nicht gegeben, enden viele Prozesse im Desaster – unabhängig von der Art der Führung.
Nehmen wir einmal an, es gibt eine schlüssige Strategie und gemeinsam vereinbarte Ziele: Wenn Mitarbeiter dann ihre eigene Arbeitsweise mitgestalten können, stärkt das nicht nur ihr Selbstbewusstsein, sondern führt unweigerlich auch zu besseren Ergebnissen. Es entstehen innovative Lösungen, die das Unternehmen voranbringen.
Umdenken in der Führung
Spätestens jetzt sollte klar sein: Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Authentizität und individuellen Stärken. Doch das erfordert ein Umdenken in der Führung.
Für viele Führungskräfte ist dieses Umdenken – weg von der Anpassungskultur hin zu einer stärkenorientierten Führung – eine echte Herausforderung. Alte Denkweisen, persönliche Glaubenssätze und Führungsstile müssen kritisch hinterfragt, Verantwortung abgegeben werden. Dabei sind aktives Zuhören, echte Empathie und Interesse in das Gegenüber von entscheidender Bedeutung.
Ich möchte Sie als Führungskraft ermutigen, sich auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter zu konzentrieren. Geben Sie ihnen Raum, sich zu entfalten. Denken Sie an das Bild des Gärtners! Sie werden begeistert sein, was sich innerhalb kürzester Zeit entwickeln wird.
Und ich möchte Sie dazu auffordern, für Ihre Mitarbeiter ein Vorbild zu sein. Indem Sie selbst authentisch und offen sind, ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter, dasselbe zu tun. So schaffen Sie eine Kultur des Vertrauens und der Zusammenarbeit.
Keine Frage, so eine Transformation ist anspruchsvoll. Aber sie führt langfristig zu einer nachhaltigen und erfolgreichen Unternehmenskultur.
Fazit
Führungskräfte, die aufhören, ihre Mitarbeiter ‹passend zu machen› und stattdessen ihre Stärken gezielt fördern, schaffen eine Grundlage für langfristigen Unternehmererfolg. Mit einem Führungsstil, der auf Vertrauen, Freiheit und einer Kultur der Wertschätzung setzt. In dem Vielfalt als Stärke angesehen wird.
Authentizität beginnt aber schon bei der Führungskraft selbst. Deshalb sollte der erste Schritt sein, ihre Führungskraft zu stärken. Damit sie Ihren Mitarbeitern eine gute Inspiration sein kann.
Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Und Unternehme, die auf Authentizität und Stärkenorientierung setzen, werden langfristig erfolgreicher sein. Es ist an der Zeit, die alten Schablonen abzulegen und Platz für individuelle Stärken und Talente zu schaffen. Denn am Ende profitieren alle – die Mitarbeiter, das Unternehmen, die Führungskraft und natürlich auch der Klient.
Wenn Sie mehr zu diesem Thema wissen möchten oder Unterstützung bei der Umsetzung eines positiven Führungsstils benötigen, melden Sie sich gerne bei mir. Gemeinsam können wir die Zukunft Ihres Unternehmens gestalten.
(Intro-Bild: Stocksnap, Pixabay)