Führung beginnt mit Haltung – Konfliktkultur stärken

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Führung beginnt mit Haltung – Konfliktkultur stärken
Führung beginnt mit Haltung: Konfliktkultur stärken

Führung beginnt mit Haltung – Konfliktkultur stärken

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum manche Konflikte Sie mehr beschäftigen als andere?

Vielleicht war es der schwelende Streit im Team über die neue Dienstplanung. Oder das unausgesprochene Spannungsfeld zwischen Ihrer langjährigen Pflegedienstleitung und der jungen Pflegefachkraft. Konflikte sind kein Ausnahmezustand – sie sind Alltag. Besonders dort, wo Verantwortung, Zeitdruck und hohe Ansprüche aufeinandertreffen. In Kliniken, Arztpraxen und Pflegeunternehmen ist das die Regel, nicht die Ausnahme.

Und doch: Wie oft wünschen wir uns, sie wären einfach nicht da.

Haltung entscheidet: Wie Sie Konflikte führen – oder eben nicht

Führung zeigt sich nicht in ruhigen Zeiten, sondern im Sturm. Konflikte sind oft wie ein Sturm. Wenn Erwartungen kollidieren, Emotionen hochkochen und Entscheidungen weh tun. Dann reicht es nicht, die Prozesse zu organisieren. Dann zählt Ihre innere Haltung.

Positive Leadership bedeutet: präsent bleiben, auch wenn es unangenehm wird. Zuhören, auch wenn Sie selbst betroffen sind. Klare Worte finden, ohne zu verletzen. Vielleicht erinnern Sie sich an einen Moment, in dem Sie einen Konflikt lieber vermieden haben? Fragen Sie sich einmal ganz ehrlich: Was ist dadurch besser geworden – und was eben nicht?

Konfliktfähigkeit beginnt mit Selbstführung.

Führungskompetenz im Gesundheitswesen: Konflikte lösungsorientiert begegnen
Führungskompetenz im Gesundheitswesen: Konflikte lösungsorientiert begegnen (Foto: Fauxels, Pexels)

Der Teufelskreis des Schweigens: Was passiert, wenn nicht geklärt wird

Silvia Z., Pflegedienstleitung eines ambulanten Teams mit zwölf Mitarbeitenden, schilderte es mir so: „Alle wussten, dass etwas nicht stimmt – aber niemand hat es ausgesprochen.“ Die Konflikte um Dienstzeiten und Zuständigkeiten wurden totgeschwiegen. Bis drei Teammitglieder innerhalb weniger Monate gekündigt haben. 

Schweigen ist trügerisch. Es schafft vermeintlich Frieden, doch in Wahrheit gärt der Konflikt weiter – leise, aber umso wirksamer. Der Konflikt eskaliert. Manchmal schnell, manchmal auch langsam. Missverständnisse verhärten sich, Frust breitet sich aus, Vertrauen bröckelt. Die Folge: sinkende Motivation, steigender Krankenstand, innere Kündigungen. Und genau das heißt es zu vermeiden.

Führung bedeutet, das Schweigen zu brechen – mit Klarheit, Mut und Herz.

Aus der Praxis: Was Sie vom Harvard-Konzept lernen können

Wie gelingt es, Konflikte nicht zu vermeiden, sondern konstruktiv zu führen? Eine Orientierung bietet das Harvard-Konzept – vier einfache, aber kraftvolle Prinzipien:

  1. Menschen und Probleme getrennt betrachten.
  2. Interessen statt Positionen in den Fokus nehmen.
  3. Optionen für beiderseitigen Gewinn entwickeln.
  4. Objektive Kriterien heranziehen.

Ein Beispiel: In einer Hautarztpraxis entzündete sich ein Streit an der Frage, wer welche Zusatzaufgaben übernimmt. Die Lösung kam nicht durch ein Machtwort – sondern durch ein moderiertes Gespräch, in dem die Interessen der Teammitglieder sichtbar wurden: Eine Kollegin wollte sich weiterentwickeln, die andere mehr Zeit für die Familie haben. Die neue Aufgabenteilung wurde mit Blick auf diese Ziele gemeinsam entwickelt – tragfähig, entlastend, verbindlich.

Konfliktklärung heißt nicht: Recht bekommen. Sondern gemeinsam tragfähige Lösungen zu gestalten. Davon profitieren alle: Die betroffenen Mitarbeitenden, das Team und auch Sie als Führungskraft.

Konfliktlösung mit dem Harvard-Konzept: Praxisnahe Führung in der Pflege

Die vier Punkte des Harvard-Konzepts nach Roger Fisher und William Ury

Fazit: Führung zeigt sich im Konflikt

Konflikte sind keine Störung. Sie sind ein Signal. Für Reibung, ja – aber auch für Entwicklung. Wo Reibung ist, ist Energie. Sie zeigen, wo Klärung nötig ist, wo Haltung gefragt ist, wo Führung beginnt.

Positive Leadership heißt: Konflikte nicht nur zu dulden, sondern als Energiequelle zu nutzen. Für eine Kultur des Miteinanders. Für ein Team, das auch in stürmischen Zeiten zusammensteht und handlungsfähig bleibt. Für eine Klinik, eine Praxis oder ein Pflegeunternehmen, die nicht nur funktionieren – sondern wirken.

Welche Haltung möchten Sie in Ihrem Team (vor-)leben, wenn es ernst wird?

Vielleicht ist jetzt ein guter Moment, innezuhalten und neu zu sortieren. Wenn Sie möchten, gehen wir den nächsten Schritt gemeinsam. Vielleicht in einem kostenlosen Erstgespräch?

Ludger Dabrock

Ludger Dabrock

Für mich geht es immer um Menschen. Und um positive Führung, die für Ergebnisse sorgt. – Mit einem Konzept, das auf die konkrete Situation in Ihrem Unternehmen maßgeschneidert ist und das Sie sofort umsetzen können.
 
Sicher. Positiv. Führen.