Warum positive Leadership ein entscheidender Faktor für Mitarbeiterbindung ist und was die Führungskraft selbst davon hat.
Mitarbeiterbindung wird für Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels immer wichtiger. Ein wesentlicher Faktor spielt dabei der Führungsstil. In Unternehmen, in denen noch die klassische top-down-Mentalität vorherrscht, sind die Auswirkungen oft am deutlichsten zu spüren: Hoher Krankenstand, große Fluktuation und eine entsprechende Mehrbelastung für die restlichen Teammitglieder.
Ein Führungsansatz, der einen anderen Schwerpunkt setzt
Wie könnte es anders gehen? Wie wäre das für Sie, wenn Sie einen Führungsstil an der Hand hätten, mit dem Ihre Mitarbeiter aufblühen? Sinn erleben? Sich wertgeschätzt fühlen? Und gerne zur Arbeit kommen?
Positive Leadership legt den Fokus auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter. Erklärtes Ziel ist es, durch eine Atmosphäre von Wertschätzung und Vertrauen die Bindung an das Unternehmen zu fördern und zu vertiefen. Es entsteht eine vollkommen andere Unternehmenskultur als bei einer klassischen Führung, bei der im Normalfall Leistung und Ergebnisse im Mittelpunkt stehen. Voraussetzung: die Führungskräfte im Unternehmen ziehen an einem Strang – und in die gleiche Richtung.
Ein Mitarbeiter, der seine Stärken und Talente einsetzen kann, erlebt seine Arbeit als sinnstiftend. Ein Mitarbeiter, der seine Ideen mit einbringen kann, ist motiviert und fühlt sich als Teil des Ganzen. Ein Mitarbeiter, der weiß, was sein Beitrag zum Gesamten ist, fühlt sich wertgeschätzt. Ein Mitarbeiter, der gerne zur Arbeit geht, setzt sich ganz anders für sein Unternehmen ein.
Bedeutet das für die Führungskraft, dass immer alles positiv sein muss?
Nein, überhaupt nicht. Wenn etwas schief läuft oder nicht funktioniert, muss die Führungskraft keine positive Stimmung verbreiten. Defizite, geringe Leistung oder das Nicht-Erreichen von Zielen dürfen klar kommuniziert werden. Aber: Auf das WIE kommt es an. Klar in der Sache, wertschätzend zu den Menschen. Denn: Positive Leadership ist kein Kuschelkurs!
Bei Positive Leadership geht es natürlich um das Unternehmen. Und um die Menschen im Unternehmen. Wie bei den klassischen Führungsstilen auch. Der Unterschied liegt in der Methode.
Das Bemerkenswerte ist, dass Unternehmen auf kurze und lange Sicht erfolgreicher werden. Genau das beweisen zahlreiche internationale Studien. Durch eine positive Unternehmenskultur erhöht sich die Produktivität, reduzieren sich die Kosten für die Maßnahmen der Mitarbeiterbindung und das Anwerben von Talenten wird deutlich leichter.
Zahlen sagen mehr als Worte
Der Vergleich von klassischen Führungsstilen und positive Leadership zeigt sich vor allem in drei Bereichen sehr eindrücklich.
Während die Krankenstandstage bei klassischer Führung überdurchschnittlich hoch sind, sind sie bei positive Leadership überdurchschnittlich gering.
Liegt die Burnout-Gefährdung der Mitarbeiter bei einer Führungskraft, die eher klassisch führt sehr hoch, ist sie im Fall von positive Leadership sehr gering.
Und auch die Kreativität bei der Lösungsfindung ist mit zunehmendem positive Leadership-Anteil stärker ausgeprägt. Und je kreativer ein Team, desto innovativer ist das Unternehmen.
(Siehe ‹Positive Leadership. PERMA-Lead: Die fünf Schlüssel zur High Performance‘, Ebner M., Facultas Verlag, Wien)
Und was für Auswirkungen hat das alles auf die Führungskraft?
Eine Führungskraft, die den positive Leadership-Ansatz verinnerlicht hat, profitiert sowohl von einem starken Team als auch von der eigenen inneren Stärke.
Sie motiviert Mitarbeiter, Situationen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Das führt häufig zu kreativen Lösungsmöglichkeiten.
Sie ist eindeutig stressresistenter und bewahrt in schwierigen Situationen mehr Ruhe, weil sie auf ihre Stärken und Fähigkeiten vertraut. Bei beruflichen Rückschlägen kommt sie schneller wieder auf die Beine.
Fazit
Die Bedeutung von positive Leadership für die Mitarbeiterbindung und auf die Produktivität der Führungskraft ist bemerkenswert.
Positive Leadership ist eine ideale Ergänzung zu vorhandenen Führungsstilen und Unternehmerkonzepten. Es ermöglicht einen kontinuierlichen Prozess, der zu langfristigen Verbesserungen führt.
Mich würde interessieren, was Sie für Erfahrungen mit den verschiedenen Führungsstilen gemacht haben? Gibt es Überschneidungen mit meinen Beobachtungen?