5 Tipps, wie Sie als Führungskraft Positive Leadership im Gesundheitswesen erfolgreich umsetzen können
Führung in der Gesundheitsbranche verlangt Ihnen einiges ab. Sie stehen unter Zeitdruck, müssen viele individuelle Bedürfnisse koordinieren und erleben oft hautnah emotionale Belastungen im Team. Umso wichtiger ist es, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich alle gesehen und unterstützt fühlen. Positive Leadership kann hier viel bewegen. Es stärkt die Motivation, verbessert die Teamdynamik und fördert das Wohlbefinden aller – gerade in einem anspruchsvollen Bereich wie dem Gesundheitswesen.
Hier sind fünf praxiserprobte Tipps, wie Sie Positive Leadership in Ihrem Arbeitsumfeld umsetzen können – mit Beispielen, die speziell auf die Gesundheitsbranche zugeschnitten sind.
Tipp 1: Echte Wertschätzung im Alltag zeigen
Wertschätzung ist kein „Nice-to-have“, sondern essenziell – gerade in der Gesundheitsbranche, wo der Arbeitsalltag oft unter enormem Druck steht. Ein Beispiel? Stellen Sie sich vor, eine MFA (medizinische Fachangestellte) in Ihrer Praxis hat an einem besonders vollem Tag durch ihre freundliche und lösungsorientierte Art eine unangenehme Situation mit einem besorgten Patienten entschärft. Ein simples „Danke, das war toll, wie Sie das gelöst haben!“ kann enorm viel bewirken.
Sie können auch bewusst kleine Rituale etablieren, wie etwa ein wöchentliches Teammeeting, in dem jede*r eine Person im Team für eine gute Tat oder Leistung loben kann. Solche Momente stärken nicht nur die Motivation, sondern auch den Zusammenhalt.
Tipp 2: Offene, ehrliche Kommunikation leben
Ihr Team braucht Klarheit und Ehrlichkeit. Gerade in der Pflege und in Arztpraxen, wo häufig kurzfristige Änderungen auftreten – sei es durch unvorhergesehene Einsätze oder Ausfälle – ist eine transparente Kommunikation entscheidend.
Ein Beispiel aus der Praxis: Wenn neue Tourenpläne erstellt werden müssen, holen Sie das Team mit ins Boot. Offene Gespräche darüber, warum Änderungen nötig sind und wie sie am besten umgesetzt werden können, verhindern Missverständnisse und Frust. Wenn Sie zudem regelmäßig Mitarbeitergespräche führen, geben Sie dem Team die Möglichkeit, Sorgen oder Verbesserungsvorschläge direkt bei Ihnen anzubringen.
Tipp 3: Resilienz vorleben
Im Gesundheitswesen sind stressige Tage keine Seltenheit. Als Führungskraft sind Sie gefragt, selbst stabil zu bleiben – auch wenn’s manchmal schwerfällt. Ihre eigene Gelassenheit und positive Haltung sind eine wichtige Orientierungshilfe für Ihr Team.
Denken Sie an eine Praxis, in der durch steigende Patientenzahlen am Quartalsende großer Druck herrscht. Sie als Ärztin oder Praxisleiter bleiben ruhig, priorisieren klar und vermitteln Ihrem Team, dass alles machbar ist, Schritt für Schritt. Sie könnten sagen, „Wir haben diese Situation schon oft bewältigt – wir schaffen das auch diesmal zusammen!“ Das macht Mut und zeigt, dass Sie hinter Ihrem Team stehen.

Tipp 4: Stärken im Team fördern
Das Besondere an Ihrem Team? Jeder bringt eigene Talente mit. Positive Leadership heißt, diese gezielt zu fördern. Vielleicht haben Sie eine Pflegekraft, die besonders gute Kontakte zu Patienten aufbaut. Oder jemanden, der sich mit digitalen Pflegeplanungen bestens auskennt. Nutzen Sie diese Stärken!
Beispiel aus dem Alltag eines Pflegedienstes: Eine Ihrer Kolleginnen hat ein echtes Organisationstalent und schlägt vor, den Lagerraum für Hilfsmittel übersichtlicher zu gestalten. Geben Sie ihr die Verantwortung, diesen Plan umzusetzen. Oder unterstützen Sie eine Pflegekraft, die sich auf geriatrische Pflege spezialisieren möchte, mit gezielten Fortbildungen. Wenn Talente wachsen dürfen, profitieren alle davon – das Team und die Patienten.
Tipp 5: Work-Life-Balance aktiv fördern
Die Anforderungen im Gesundheitswesen können schnell dazu führen, dass persönliche Bedürfnisse in den Hintergrund geraten. Als Führungskraft haben Sie die Möglichkeit, bewusst Raum für Ausgleich und Erholung zu schaffen, indem Sie kreative Wege zur Entlastung Ihres Teams finden.
Ein anschauliches Beispiel wäre die Einführung eines speziellen „Regenerationstags“ für Ihr Team. Nehmen wir an, in Ihrer Einrichtung gibt es eine besonders arbeitsintensive Woche, zum Beispiel durch Abschlussprüfungen oder die Vorbereitung größerer Berichte. Planen Sie anschließend einen Tag, an dem die Praxistätigkeiten auf ein Minimum reduziert und weniger dringliche Aufgaben neu terminiert werden. Das gibt den Mitarbeitern die Möglichkeit, durchzuatmen, sich zu sammeln und neue Energie zu tanken.
Mit solchen Initiativen zeigen Sie, dass Ihnen das Wohlbefinden Ihrer Mitarbeitenden am Herzen liegt. Sie schaffen eine Kultur, in der Leistung und persönliches Gleichgewicht gleichwertig geschätzt werden – und genau das macht langfristig einen echten Unterschied.
Fazit
Positive Leadership zeigt sich in alltäglichen Taten. Es geht nicht darum, alles auf einmal zu verändern, sondern jeden Tag kleine, aber wirkungsvolle Schritte zu gehen. Zeigen Sie Wertschätzung, bleiben Sie authentisch, fördern Sie Stärken und sorgen Sie für echte Pausen.So können Sie in Ihrem Unternehmen die Basis für ein starkes und motiviertes Team schaffen, das auch langfristig mit Freude bei der Arbeit bleibt. Und nicht vergessen – mit Ihrer Unterstützung und Haltung geben Sie Ihren Mitarbeitenden etwas, das unbezahlbar ist: das Gefühl, geschätzt und gehört zu werden. Das wird nicht nur Ihr Team stärken, sondern auch Ihren Dienst und Ihre Kunden positiv beeinflussen.