Wie Executive Outplacement den Neuanfang für beide Seiten unterstützen kann
Haben Sie schon einmal eine Führungskraft freigestellt oder sind als Führungskraft freigestellt worden – und gespürt, wie schwer dieser Moment wiegt? Vielleicht war es notwendig, strategisch sinnvoll, sogar alternativlos. Und doch bleibt ein Nachgeschmack. Gerade im Gesundheitswesen, wo Menschlichkeit und Verantwortung zentral sind, wirkt eine Trennung weit über den Aufhebungsvertrag oder das Kündigungsschreiben hinaus. Sie berührt das ganze System – fachlich, emotional, kulturell.
Trennungskultur als Spiegel der Führung
In einem Gesundheitsunternehmen hat der Geschäftsführer kürzlich eine langjährige Bereichsleitung freigestellt. Nicht, weil sie fachlich versagt hätte, sondern weil sich die Anforderungen verändert hatten. Der Schritt war notwendig – aber wie man ihn ging, war entscheidend für das Klima im Haus. Der Geschäftsführer setzte auf Executive Outplacement: ein professioneller Rahmen, der beiden Seiten half, das Gesicht zu wahren. Und eine Eskalation verhindert hat.
Denn wie eine Organisation sich trennt, sagt viel darüber aus, wie sie führt. Eine respektvolle Trennungskultur strahlt nach innen wie nach außen – sie schützt nicht nur das Image, sondern auch die Bindung der verbleibenden Mitarbeitenden. Und sie vermeidet unnötige Reibungsverluste: Rechtsstreitigkeiten, emotionale Eskalationen, langwierige Beratungsprozesse. Stattdessen: Klarheit, Fairness, Handlungsfähigkeit.
Die Führungskraft: Zwischen Abschied und Aufbruch
Für die betroffene Person beginnt meist eine herausfordernde Zeit. Da ist nicht nur der Verlust der Position, sondern oft auch ein Bruch im Selbstbild. Häufig höre ich dann von den betroffenen Führungskräften Sätze wie: „Ich mag nicht mehr in den Spiegel kucken“, „Ich habe das Gefühl, jeder hat einen Dolch im Gewand, wenn ich ihm den Rücken zukehre“, „Ich habe hier zehn Jahre meiner Gesundheit gelassen. Wofür?“.
Und von den Verantwortlichen der Organisation kommen dann Sätze wie: „Wir hätten ihn (sie) nie einstellen dürfen, der Fehler war am Anfang.“, „Ich habe unsere Ziele nie klar kommuniziert – wie soll da klar sein, was wir verlangen?“, „Ich habe das viel zu lange laufen lassen.“ oder auch „Das Gesundheitswesen heute stellt an Führung ganz andere Anforderungen als vor zehn Jahren.“.
In einem Outplacement-Prozess begleite ich regelmäßig Führungskräfte aus der Gesundheitsbranche, die plötzlich aus der Bahn geworfen wurden. Manche sind verunsichert, andere wütend, wieder andere gefasst – aber alle stehen an einem Wendepunkt. In ihrem Berufsleben und manchmal auch in ihrem Leben.

Executive Outplacement hilft, diesen Punkt bewusst zu gestalten: durch professionelle Begleitung, Raum für Trauer und Reflexion, aber auch durch Struktur. Denn irgendwann ist der Moment gekommen, vom Grübeln ins Handeln zu kommen. Dann gilt es, neue Perspektiven zu entwickeln, Optionen zu prüfen, Netzwerke zu aktivieren – und sich selbst neu zu begegnen.
Ein 52-jähriger Chefarzt sagte mir vor Kurzem: „Ich dachte, ich bin am Ende. Aber durch den Prozess habe ich gemerkt: Ich habe mehr Möglichkeiten, als ich je gesehen habe.“ Genau darum geht es: um einen differenzierten Blick auf Stärken, Grenzen und Potenziale. Und um die Chance, die nächste Rolle nicht nur zu finden – sondern bewusst zu gestalten.
Outplacement als strategische Investition des Unternehmens
Natürlich kostet Outplacement Zeit und Geld. Doch wer nur an die Trennungskosten denkt, vergisst die Wirkung auf die gesamte Organisation. Ein wertschätzender Umgang mit scheidenden Führungskräften wirkt präventiv gegen innere Kündigung bei den Verbleibenden – und zeigt, dass Führung auch im Abschied Haltung beweist.
In einer vernetzten Welt, in der jeder Wechsel sichtbar ist, wird die Art der Trennung zum Reputationsfaktor. Ein professionelles Outplacement-Signal zeigt: Hier wird nicht verbrannt, sondern entwickelt. Übrigens ist das auch für die nächste Generation von Führungskräften attraktiv, die zunehmend auf Unternehmenskultur und Werte achtet.
Nach meiner langjährigen Erfahrung als Berater steigt die Erfolgsquote beim Wiedereinstieg durch Outplacement signifikant – ein Gewinn auch für das Unternehmensnetzwerk, das langfristig von diesen reibungslosen Übergängen profitieren kann.

Trennung ist kein Scheitern – sondern Führung mit Reife
Gerade bei Unternehmen im Gesundheitswesen, wo Nähe und Verantwortung Alltag sind, braucht es besondere Sensibilität im Umgang mit Trennungen. Executive Outplacement ist kein Luxus – sondern Ausdruck von Reife. Es zeigt: Wir sehen den Menschen hinter der Rolle. Und wir übernehmen Verantwortung – nicht nur für die Vergangenheit, sondern auch für die Zukunft.
Vielleicht sind Sie gerade selbst in einer Situation, die einen Abschied notwendig macht. Oder Sie stehen auf der anderen Seite – und wissen nicht, wie es weitergehen soll. Was auch immer Ihre Rolle ist: Der erste Schritt ist innehalten. Der zweite: bewusst entscheiden.
Wenn Sie soweit sind – ich bin da.