Warum Veränderungsprozesse scheitern – und wie Sie erfolgreich führen können

Veränderungen sind in der Gesundheitsbranche keine Seltenheit, aber auch kein Selbstläufer. Ob es die Digitalisierung einer Arztpraxis ist, oder die Einführung neuer Prozesse in der ambulanten Pflege oder in einer Klinik – als Führungskraft stehen Sie vor der Herausforderung, Wandel zu gestalten, ohne Ihr Team zu verlieren. Doch woran liegt es, dass so viele Transformationsprozesse scheitern? Und viel wichtiger: Wie können Sie sicherstellen, dass Ihre Veränderung erfolgreich wird? Die Antwort liegt in klarer Führung und einem Ansatz, der Menschen mitnimmt – Positive Leadership.

Veränderungsprozesse verstehen – und meistern

Ein Transformationsprozess bedeutet, bestehende Strukturen aufzubrechen, um Platz für zukunftsfähige Lösungen zu schaffen. Aber wann gilt ein Projekt als gescheitert? Wenn Ziele nicht erreicht werden? Wenn Mitarbeiter sich querstellen? Tatsache ist, dass Veränderungen oft ins Stocken geraten, weil Menschen und Ressourcen nicht richtig eingebunden werden. Das muss nicht sein.

Warum Veränderung Mut und Struktur braucht

Ob die Einführung der elektronischen Patientenakte (EPA) in der Arztpraxis, sektorübergreifende Versorgungsmodelle in der Klinik oder die Umsetzung des neuen Personalbemessungsverfahrens in der stationären Altenpflege – Veränderung verlangt, eingefahrene Muster zu hinterfragen. Das bedeutet für Sie als Führungskraft vor allem eins: MUT. Denn Ihre Mitarbeiter erwarten Orientierung. Wenn Sie selbst von der Notwendigkeit des Wandels überzeugt sind, die Richtung vorgeben und klar kommunizieren, wird Ihr Team folgen.

Aus meiner Erfahrung unterschätzen Führungskräfte jedoch häufig den Aufwand, den Veränderungen mit sich bringen. Ein kleines Beispiel aus der Praxis: Vielleicht haben Sie eine neue Software eingeführt und erwarten, dass Ihr Team sie „nebenbei“ anwenden kann. Tatsächlich braucht es hier Zeit, Schulungen und fortlaufende Unterstützung – alles Punkte, die Sie in Ihre Planung einbeziehen müssen. Von nichts passiert nichts.

Die 6 Schlüssel zum Erfolg

1. Mut zur Veränderung zeigen

Ihre Mitarbeiter beobachten genau, wie Sie selbst mit Veränderungen umgehen. Sind Sie überzeugt? Gehen Sie den ersten Schritt? Seien Sie sich bewusst: Ihr Glauben an die Sache überträgt sich auf Ihr Team.

2. Realistische Planung anstreben

Nicht alles auf einmal – setzen Sie klare Prioritäten. Kleine Erfolge, sichtbar gemacht, motivieren Ihr Team und schaffen Vertrauen. Solche Fortschritte zeigen Ihren Mitarbeitern, dass Veränderungen machbar und zielführend sind. Kleine Schritte in die richtige Richtung geben Sicherheit auf dem richtigen  Weg zu sein. 

3. Eine klare Zukunft zeichnen

Unternehmen im Gesundheitswesen funktionieren nur, wenn alle an einem Strang ziehen. Kommunizieren Sie ein „Big Picture“ und machen Sie deutlich, wie wichtig jede einzelne Rolle in diesem Wandel ist. Wie sieht die Zukunft in fünf Jahren aus? Was ändert sich? Welche Vorteile ergeben sich? Für das Team und jeden Einzelnen.

4. Unterstützung bieten

Eine Führungskraft, die ansprechbar ist und Zweifel ernst nimmt, schafft Vertrauen. Seien Sie präsent, sowohl für Ihr Team als auch für Einzelne. Zeigen Sie dabei aktiv, dass Sie bereit sind, zuzuhören und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Lieber mehr Zeit investieren als zu wenig.

5. Die richtigen Ressourcen bereitstellen

Ob Schulungen, neue Geräte, andere Prozesse, neue Strukturen oder personelle Veränderungen – Veränderung kostet Zeit und Geld. Seien Sie realistisch in Ihrer Planung und holen Sie, wenn nötig, externe Unterstützung dazu. Jemand, der von außen kommt hat einen ganz anderen Blick auf das System, auf Ihr Unternehmen. Diese Person hat keine „Aktien im Feuer“, sie ist ausschließlich dem Prozess und Ergebnis verpflichtet. Eine ausreichende Vorbereitung dabei erleichtert nicht nur die Umsetzung, sondern erhöht auch die Akzeptanz und Motivation in Ihrem Team.

6. Kulturen entwickeln, nicht verordnen

Nachhaltige Veränderung passiert nicht von heute auf morgen. Neue Strukturen führen oft zu einer neuen – anderen – Unternehmenskultur – aber nur, wenn sie sich organisch entwickeln darf. Geben Sie Ihrem Team die Zeit und den Raum, sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Kulturentwicklung steht nie am Anfang der Veränderung, sondern immer am Ende.

Widerstand – Ihr verborgener Verbündeter 

Ja, Widerstand wird kommen. Und das ist auch gut so. Denn Widerstand zeigt, dass Ihr Team sich mit den Veränderungen auseinandersetzt. Nicht der Widerstand sollte Sie irritieren – das ist normal -, sondern das Ausbleiben von Widerstand. Denn das würde bedeuten, dass Ihr Team resigniert hat oder den Menschen im Unternehmen egal ist, was passiert. Nehmen Sie den Widerstand auf: Nutzen Sie diese Chance, um Missverständnisse zu klären und Ihr Team aktiv einzubinden. Mit der richtigen Ansprache wird aus Skepsis Zustimmung.

Fazit – Ihr Wunschzustand ist erreichbar

Stellen Sie sich vor, Ihre Klinikabteilung, Praxis oder Ihr Pflegedienst arbeitet reibungslos, Ihr Team ist engagiert, und selbst komplexe Veränderungen verlaufen strukturiert. Mit Positive Leadership schaffen Sie die Grundlage für genau diesen Erfolg. Ihre Einrichtung verdient eine Führung, die inspiriert und vorangeht. 

Lassen Sie uns zusammen an Ihrem Erfolg arbeiten – ich bin für Sie da!