Wie Sie als neuer Manager oder neue Leitung im Gesundheitswesen souverän starten und Vertrauen aufbauen
Der erste Eindruck zählt. Und doch geht es beim Start in eine neue Führungsrolle um weit mehr als Wirkung nach außen. Wenn Sie als Führungskraft in einer Klinik, in einer Praxis oder einem Pflegeunternehmen beginnen, kommen Sie mitten in einlebendiges System: Menschen, Abläufe, unausgesprochene Regeln, gewachsene Kulturen. Einiges davon ist dokumentiert, Vieles davon ist nicht dokumentiert – aber entscheidend für Ihren Erfolg.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Ihr Onboarding nicht nur organisieren, sondern bewusst gestalten: mit Haltung, Klarheit und echter Verbindung.
Warum gutes Onboarding mehr ist als ein Einarbeitungsplan
Viele Führungskräfte starten mit Listen, Checklisten, Prozessplänen. Das gibt Struktur, aber noch keine Verbindung, insbesondere zu den Menschen im Unternehmen. Denn das, was Ihre Rolle entscheidend und letztendlich auch erfolgreich macht, passiert nicht auf dem Papier – sondern im zwischenmenschlichen Bereich.
Eine junge MVZ-Managerin wurde zum Beispiel herzlich empfangen, erhielt Zugriff auf alle Systeme und einen klaren Ablaufplan. Doch nach zwei Wochen zog sie sich zurück. Die Ursache? Niemand hatte sie gefragt, wie sie führen will. Und sie selbst hatte nicht nach den verdeckten Erwartungen gefragt. Erst ein offenes Gespräch mit dem Team brachte die Wendung.
Onboarding bedeutet nicht nur, dass Sie ankommen. Es bedeutet, dass Sie beginnen, sich zu verorten.

Was in den ersten Wochen wirklich zählt
Ihr Start prägt nicht nur Ihre Rolle – er prägt auch die Atmosphäre im Team. Gerade in kleineren Einheiten wie Abteilungen, Praxen oder Pflegeeinrichtungen sind Ihre Worte, Gesten und Entscheidungen unmittelbar spürbar.
Was hilft in dieser Phase?
Nehmen Sie sich bewusst Zeit für Gespräche. Kommunikation ist das A und O! Fragen Sie nach: Was läuft gut? Worauf sind Sie stolz? Was wurde früher schon versucht? Was ist Ihre größte Herausforderung? Was wird selten offen angesprochen? Was können wir streichen, ohne dass es morgen fehlen würde? Was wünschen Sie sich von mir an Unterstützung? Hören Sie zu, bevor Sie etwas verändern. Und machen Sie deutlich, dass Sie nicht nur Strukturen sehen – sondern die Menschen dahinter.
Diese Haltung allein kann Spannungen lösen, die sonst vielleicht monate- oder jahrelang unter der Oberfläche bleiben und zu vermeidbaren Problemen oder Konflikten führen.
Drei Impulse für Ihren Einstieg
Jede Führungskraft bringt etwas Eigenes mit. Und dennoch gibt es Impulse, die sich fast immer bewähren:
1. Sichtbar sein, ohne zu dominieren
Zeigen Sie sich. Seien Sie greifbar. Hören Sie zu. Seien Sie sparsam mit Empfehlungen und Tipps zum Start. Vermeiden Sie es, zu früh zu viel zu verändern. Erst verstehen, dann gestalten.
2. Erwartungen klären
Bitten Sie bewusst um Gespräche mit Geschäftsführung, Praxisinhaber:innen, Trägern oder Bereichsleitungen: Was wird von Ihnen (genau) erwartet? Was ist offen? Was braucht Klärung? Wo sind die „Fettnäpfchen“? Was darf auf keinem Fall passieren? – Je mehr Sie darüber wissen, desto leichter wird es. Für alle.
3. Reflexion verankern
Planen Sie jede Woche 30 Minuten für sich: Was lief letzte Woche gut? Was konnte (von mir) verbessert werden? Was hat mich irritiert? Wo möchte ich genauer hinschauen? Was sind meine Prioritäten für die nächste Woche? Was ist derzeit meine größte Herausforderung? Das sind kleine Fragen, mit großer Wirkung.
Ihre persönliche Checkliste für den Start
Sie möchten noch klarer sehen, worauf es in den ersten Wochen ankommt?
Hier finden Sie eine kompakte Checkliste zum Download – als Orientierung für Ihren Einstieg in einer Praxis oder einem Pflegeunternehmen.

Fazit: Onboarding ist Beziehungsgestaltung mit Haltung
Wenn Sie Ihre ersten Wochen bewusst gestalten, legen Sie den Grundstein für Vertrauen, Wirksamkeit und Entwicklung. Und für Ergebnisse. Nicht durch Perfektion, sondern durch Präsenz und Nahbarkeit.
Ob in der Klinik, Arztpraxis oder im Pflegeunternehmen: Die Menschen wollen wissen, wer da führt. Und wie. Nutzen Sie diese Phase, um deutlich zu machen, wofür Sie stehen – und was Sie gemeinsam mit Ihrem Team bewegen und erreichen wollen.
Denn gute Führung beginnt dort, wo echtes Interesse spürbar wird.
Möchten Sie Ihren Einstieg bewusst und wirksam gestalten?
Ich begleite Führungskräfte aus dem Gesundheitswesen dabei, ihren Start zu nutzen, um Richtung, Verbindung und Vertrauen zu schaffen.
Wenn Sie das für sich wollen, schreiben Sie mir. Oder vereinbaren Sie ein unverbindliches Kennenlerngespräch.